Steckst du selber mitten in dieser wackligen Zeit voller Veränderungen, Unsicherheiten, Anforderungen von allen Seiten? Hast du das Gefühl nicht gehört und verstanden zu werden? Als ob die anderen alle eine andere Sprache sprechen? Fehlt dir die Unterstützung oder fühlst du dich ständig bedrängt? Hast du Angst nicht dazuzugehören? 

Oder bist du eine Mutter, ein Vater von einem Kind, das gerade in der Pubertät steckt und sich das ganze Gefüge neu finden muss? Ist Zuhause das Chaos ausgebrochen, alles was mal funktionierte hat keine Gültigkeit mehr? 

Identitätssuche: Während der Pubertät stellen Jugendliche oft viele Fragen über ihre Identität, ihre Werte und ihre Zugehörigkeit. Dies kann zu einem inneren Konflikt führen, während sie versuchen herauszufinden, wer sie wirklich sind.

Körperbild und Selbstwertgefühl: Die körperlichen Veränderungen während der Pubertät können zu Unsicherheiten und einem negativen Körperbild führen. Jugendliche können sich mit ihrem Aussehen unzufrieden fühlen und unter Druck stehen, den gesellschaftlichen Schönheitsstandards zu entsprechen.

Peer-Druck und Gruppendynamik: Jugendliche erleben oft starken Druck von Gleichaltrigen, sich anzupassen und dazuzugehören. Dies kann zu riskantem Verhalten führen, da Jugendliche versuchen, sich in der Gruppe zu behaupten und akzeptiert zu werden.

Emotionale Instabilität: Die hormonellen Veränderungen während der Pubertät können zu Stimmungsschwankungen, erhöhter Reizbarkeit und emotionaler Instabilität führen. Jugendliche können sich schnell von extremer Freude zu tiefer Traurigkeit oder Wut bewegen.

Familienkonflikte: Die zunehmende Autonomie und Unabhängigkeit, die Jugendliche während der Pubertät anstreben, kann zu Konflikten mit ihren Eltern führen. Unterschiedliche Meinungen, Regeln und Erwartungen können zu Spannungen innerhalb der Familie führen.

Akzeptanz sexueller Orientierung: Für Jugendliche, die sich ihrer sexuellen Orientierung bewusst werden, kann die Pubertät eine besonders schwierige Zeit sein. Die Angst vor Ablehnung und Diskriminierung kann zu einem starken inneren Konflikt führen und das Selbstwertgefühl beeinträchtigen.

Schulischer Druck / Berufsfindung: Mit dem Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule steigt oft der schulische Druck. Jugendliche können sich gestresst fühlen, wenn sie versuchen, den Anforderungen von Prüfungen, Hausaufgaben und dem sozialen Leben gerecht zu werden. Die Frage, welche berufliche Zukunft strebe ich an, ist nicht selten eine schwierige Aufgabe.

Während der Pubertät durchläuft das Gehirn eine Reihe von Veränderungen, die sowohl kognitiv als auch emotional sind. Hier sind einige der wichtigsten Aspekte:

Neuroplastizität: Das Gehirn zeigt während der Pubertät eine erhöhte Neuroplastizität, was bedeutet, dass es sich an neue Erfahrungen anpasst und lernt. Dies ermöglicht es Jugendlichen, neue Fähigkeiten zu erlernen und sich an ihre sich verändernde Umgebung anzupassen.

Entwicklung der präfrontalen Hirnrinde: Die präfrontale Hirnrinde, die für komplexe kognitive Funktionen wie Planung, Entscheidungsfindung und Impulskontrolle verantwortlich ist, entwickelt sich während der Pubertät weiter. Dies kann zu einem verbesserten Problemlösungsverhalten und zur Entwicklung von langfristigen Zielen führen.

Hormonelle Einflüsse: Hormone wie Östrogen und Testosteron beeinflussen die Gehirnentwicklung während der Pubertät. Diese Hormone können Auswirkungen auf Stimmung, Verhalten und kognitive Prozesse haben.

Emotionale Entwicklung: Die Pubertät ist auch eine Zeit intensiver emotionaler Veränderungen. Das limbische System, das für Emotionen und Triebverhalten verantwortlich ist, durchläuft während der Pubertät wichtige Veränderungen. Dies kann zu Stimmungsschwankungen, erhöhter Sensibilität und dem Streben nach sozialer Akzeptanz führen.

Soziale Kognition: Während der Pubertät entwickeln Jugendliche ein tieferes Verständnis für die Gedanken, Gefühle und Motivationen anderer Menschen. Dies trägt zur Entwicklung sozialer Fähigkeiten und zur Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen bei.