Steckst du in einer "Lebensfalle" fest? Denkst du oft: "Warum passiert mir das immer wieder?" Erlebst du bei sich ähnelnden Situationen heftige Gefühle und kannst nicht adäquat reagieren? Leidest du unter deinen eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten oder deinem Verhalten in gewissen Lebensbereichen? Fragst du dich, warum es dir nicht gelingt, trotz Wille, Einsicht und Disziplin anders zu agieren? Belasten dich immer wiederkehrende Probleme in Beziehungen? Steckst du in Gedankenspiralen fest, die sich ständig wiederholen, dich nicht loslassen?
Die Schematherapie lässt sich wunderbar und harmonisch mit der Kinesiologie verbinden. Die Möglichkeit, die Prozesse der Schematherapie mit Balancen aus der Kinesiologie zu begleiten und zu festigen, sind sehr unterstützend und heilend.
Die Schematherapie wurde von Jeffrey Young, USA, entwickelt. Sie ist ein integrativer Therapieansatz und erweitert den Ansatz der Kognitiven Verhaltenstherapie um Techniken der Emotions-, Erlebnisaktivierung aus der Gestalttherapie und des Reparenting, wie etwa aus der Humanistischen Therapie bekannt.
Mit den Mitteln der Schematherapie werden die "Lebensfallen" an ihren emotionalen biographischen Ursprung zurück verfolgt. Dysfunktionale, belastende Gefühlszustände fasst das Modusmodell in Kind-, Eltern- oder Bewältigungsmodis auf und werden damit für den Klienten klar ersichtlich und verständlich aufgezeigt und auf dieser Basis therapeutisch bearbeitet.
Die Schematherapie hat erstaunliche Erfolge erzielt und sich in mehreren kontrollierten Studien anderer Psychotherapieverfahren als überlegen erwiesen.
Die Schematherapie geht davon aus, dass die früheren Beziehungserfahrungen, die Menschen für ihr ganzes weiteres Leben prägen können, so wie es die Bindungsforschung beschreibt. Durch die Fortschritte der neurobiologische Forschung wissen wir heute, dass sich besonders die Hirnrinde der Menschen erst in den Jahren nach der Geburt fertig entwickelt. Erlebnisse und Erfahrungen, die kleine Kinder machen, brennen sich direkt in den Aufbau des Gehirns ein. Die neuesten Untersuchungstechniken, mit welchen das arbeitende Gehirn untersucht wurde, zeigen, dass unser Handeln mehr von Emotionen und weniger von Kognitionen gesteuert wird, als die Verhaltenstherapie ursprünglich glaubte.
Werden die Grundbedürfnisse von Kindern häufiger und lange anhaltend nicht befriedigt, geraten die Kinder in einen unangenehmen emotionalen Anspannungs- bzw. Stresszustand und in der Folge werden diese Erlebnisse und Gefühle in die Nervenstruktur eingebrannt. Das nennt man ein Schema. Um die Anspannungen zu vermindern, entwickeln Kinder unbewusst sogenannte Bewältigungsreaktionen. Diese werden dann in Anspannungssituationen mehr oder weniger automatisch und starr eingesetzt. Die Menschen machen immer wieder das, was früher wenigstens einigermassen hilfreich war. Damit können die betroffenen Menschen ihr Leben lang mehr oder weniger gut klarkommen, aber sie entwickeln sich nicht weiter und leiden oft, wenn auch oft unbewusst, unter dieser "Lebensfalle" - eine "Lebensfalle", in der sie festsitzen, weil sie es nicht anders kennen. Erst wenn sich die Bewältigungsreaktionen im Leben nachteilig bemerkbar machen, steigt die innere Anspannung in einem Masse an, dass sich Krankheitsymptome entwickeln.
Eine Schematherapie macht diese Muster bewusst und löst "alte Knoten" auf. So erhältst du eine neue, freie Sicht auf die Dinge und kannst nach allen Möglichkeiten handeln. Erst dann können die Wunden heilen - du kannst die Krankheitssymptome und deine Glaubenssätze loslassen und das ganze Potenzial nutzen, was in dir steckt.
Unser Gehirn ist zwar plastisch, doch hat es im Verlaufe des Lebens und am stärksten in den ersten Lebensjahren, seine Wege und Strassen und Autobahnen mit Nervennetzwerken gebaut und fährt am liebsten auf den Wegen und Strassen, die es kennt. Denn wir haben in unserem Gehirn gewissermassen Faustregeln hinterlegt, die uns helfen, die Welt zu interpretieren. Deshalb neigen wir alle dazu, dahin zu schauen, wo wir uns auskennen, wo wir gelernt haben, dass es sicher ist. Aber wenn du kreativ sein willst und aus deinen Prägungen (automatischen Schemata) aussteigen willst, wenn du andere Menschen und dich selber besser verstehen willst, dann musst du auch mal hinter die Kulissen schauen. Und dafür lohnt sich die Anstrengung, die Perspektive zu wechseln.
Unser Gehirn verwendet 90 bis 95 Prozent der Aktivität von Nervenzellen auf Prozesse, die unbewusst ablaufen. Aber dieses enorm grosse Neuronennetzwerk kann flexibel je nach individuellen Anforderungen unterschiedlich zusammengeschaltet werden. Dies eröffnet uns sehr viele Möglichkeiten, dynamisch und flexibel Netzwerke zu erstellen, und ist damit die Grundlage unserer Individualität.
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